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Prokura Nepp

Prokura Nepp

Meine Bekanntschaft mit Prokura Nepp geht auf eine Begegnung 1999 in einem Punkrock-Laden in Kreuzberg zurück. Neben unserer subkulturellen Vernetzung und Freundschaft verfolge ich seit vielen Jahren die fotografische Entwicklung von Prokura Nepp. Meine kritische Auseinandersetzung mit der in Deutschland oft vorherrschenden Unterscheidung zwischen Hochkunst und Kunst aus populärkulturellen oder nicht akademischen Kontexten hat mich zu einer Anfrage für eine Zusammenarbeit motiviert. Mit Freude darf ich nun eine Auswahl an urbanen und geheimnisvollen Motiven auf Subgaze.com präsentieren.

Farbfotografie, Digitaldruck.


  • Bild 1: Kiezbingo im S036
  • Bild 2: Vier Bilder
  • Bild 3: Aufmarsch zur Schlesischen 25

Digitaldrucke in limitierter Auflage. Informationen und Preise auf Anfrage.

Urbane Erkundung

In Zeiten des politischen Umbruchs kurz nach der Wende in Berlin gehörte Prokura Nepp einer Szene an, in der es verpönt und teilweise gefährlich war, zu fotografieren. Politische Proteste, Kämpfe mit Neonazis, Überwachungen durch Behörden, illegaler Konsum von Substanzen und alternative Lebensumstände ließen damals kaum Dokumentationen zu. 

Heute begibt sich Prokura auf urbane Expeditionen an verbotenen und verborgenen Orten. Die teils unsichtbaren Grenzüberschreitungen des Erlaubten werden aber vor allem in der Darstellung von Menschen deutlich. Mit großer Sensibilität achtet Prokura auf individuelle Anonymität und erstellt lediglich Porträts von öffentlichen Personen. 

Farbfotografie, Digitaldruck.
Farbfotografie, Digitaldruck.
Farbfotografie, Digitaldruck.
  • Bild 4: Berlin Osthafen
  • Bild 5: Alte Wäscherei der DDR
  • Bild 6: Kellerbecken

Digitaldrucke. Preise und Informationen auf Anfrage. Auf Wunsch gerahmt. 

Subkulturelle Expeditionen

Mit dem scharfen Blick einer Wissenschaftlerin erkundet die Fotografin verschiedene Grenzbereiche. Sie begibt sich an teils schwer erreichbare Orte, um Bilder zu produzieren, deren Inhalt und Ausdruck ihr selbst zuvor unbekannt sind. Auf der Grundlage einer langjährigen Praxis, einer kontinuierlichen Optimierung von Methoden und einer unnachlässigen Neugier entstehen ästhetische Fotografien, die von ungewöhnlichen visuellen Erlebnissen berichten.

In ihrer unmittelbaren Umgebung richtet Prokura die Kamera auf Szenen, die sich am Rande einer Mainstream-Gesellschaft abspielen. Graffitis, Demos und Live-Acts einer subkulturellen Szene bilden in den Fotografien oftmals die Hauptmotive. Die Haltung von Prokura zeugt von einer Verwandtschaft mit einer gegenwärtig äußerst heterogenen Urban Art Szene. Ihre Kunst entwickelt sich aus einem Leben in der Großstadt und einer tiefen Verankerung in der Subkultur. Prokura verzichtet zwar auf territoriale Markierungen in Form von Graffiti, doch sie veröffentlicht in digitalen Foren die Spuren ihrer anonymen Eroberungen.

Prokura Nepp

 

 

Ganz im Sinne des im Punk verwurzelten DIY (do it yourself) Gedanken hat Prokura Nepp sich ihre Technik und künstlerischen Umgang mit Fotografie selbständig erarbeitet. Ihr autodidaktischer Weg widerspiegelt sich von Beginn an in ihrem Werdegang: vom Chemiestudium über das Bandmanagement in einem Independent-Label, zur Veranstalterin, von einer Fanzine-Redaktion zur Keyboarderin in einer All-Female Ska Band.